Brüssel – Die Europäische Union hat mit dem sogenannten „Omnibus-Vorschlag“ zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) am 3. April 2025 einen bedeutenden Schritt vollzogen. Das Europäische Parlament hat der Verschiebung der Berichtspflichten zugestimmt, nachdem der Rat der EU bereits im März grünes Licht gegeben hatte. Damit ist klar: Die Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung greifen für viele Unternehmen später als ursprünglich geplant.
Konkret bedeutet das: Die Berichtspflicht wird um zwei Jahre aufgeschoben. Unternehmen, die nach bisherigem Stand ab 2026 zur Offenlegung verpflichtet gewesen wären, haben nun bis 2028 Zeit. Auch die Schwellenwerte wurden angepasst – betroffen sind künftig nur noch Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden sowie bestimmten finanziellen Eckdaten.
Zudem werden die inhaltlichen Anforderungen entschlackt: Weniger Datenpunkte, keine sektorenspezifischen Standards, reduzierte Anforderungen zur Lieferketten-Berichterstattung und eine Beibehaltung der eingeschränkten ("limited") Prüfung. Die geplante Verschärfung der Prüfungspflichten wird vorerst nicht umgesetzt.
„Für viele Unternehmen ist dieser Schritt eine willkommene Entlastung – aber auch ein Weckruf“, sagt unser Produktmanager für Sustainability Produkte, Andreas Schiffleitner. „Ein Aufschub ist kein Ausstieg. Jetzt ist die Zeit, die Weichen richtig zu stellen.“
Als Anbieter digitaler Lösungen für Nachhaltigkeits-Reporting sehen wir die Entscheidung als Chance: Unternehmen erhalten Luft zum Atmen – aber auch einen klaren Auftrag zur strategischen Vorbereitung. Denn die CSRD bleibt, ebenso wie die European Sustainability Reporting Standards (ESRS), ein zentraler Bestandteil der EU-Gesetzgebung im Bereich Nachhaltigkeit.
Die Umsetzung der Vorschläge gilt als sicher. Mit dem formellen Abschluss des Verfahrens in den kommenden Wochen wird gerechnet.
Fazit: Der gesetzliche Druck nimmt kurzfristig ab – die Erwartung an langfristige Transparenz und Nachhaltigkeit bleibt bestehen. Unternehmen sollten diese Phase nutzen, um Strukturen, Prozesse und Tools für das künftige Reporting zu etablieren.
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CSRD-Omnibus: EU verschiebt Nachhaltigkeitsberichtspflicht
Unternehmen gewinnen Vorbereitungszeit