Die EU-Kommission hat die delegierten Richtlinien zur Änderung der RoHS-Ausnahmen in Anhang III offiziell finalisiert – ein bedeutendes Update für Unternehmen in der Elektronik-, Fertigungs- und Zulieferindustrie.
Diese lange erwarteten Änderungen wirken sich direkt auf die Nutzung von Ausnahmen und die Material-Compliance unter der RoHS Directive (2011/65/EU) aus.
Wichtige Änderungen in den finalisierten RoHS-Ausnahmen
Aktualisierte und spezifischere Ausnahmen:
Häufig genutzte Ausnahmen wie 6(a)–(c) (Blei in Stahl-, Aluminium- und Kupferlegierungen), 7(a) (Blei in Loten mit hohem Schmelzpunkt) und 7(c)(I)/(II) (Blei in Glas- und Keramikkomponenten) werden auslaufen und durch neue, spezifischere Unterausnahmen ersetzt, die klar definierte Anwendungsfälle und technische Bedingungen abbilden.
Neue Einschränkungen:
Erstmals unter RoHS gilt: Bestimmte Ausnahmen – etwa 6(a)–(c) – dürfen nicht verwendet werden, wenn Produkte unter normalen Bedingungen in den Mund eines Kindes gelangen können. Damit führt die EU neue Sicherheitsanforderungen ein.
Neue Ablauf- und Verlängerungsfristen:
Die meisten Ausnahmen laufen Ende 2027 aus, wobei Verlängerungsanträge 18 Monate vor Ablauf eingereicht werden müssen.
Beispielsweise müssen Ausnahmen, die Ende Juni 2027 enden, bis spätestens 31. Dezember 2025 erneuert werden.
Was Unternehmen jetzt tun müssen
Unternehmen, die Komponenten herstellen, liefern oder verwenden, die unter RoHS fallen, sollten:
- prüfen, welche Ausnahmen aktuell gelten und ob sie weiterhin gültig bleiben,
- mit ihren Lieferanten kommunizieren, um Stoffe wie Blei und deren Relevanz für RoHS zu klären,
- und frühzeitig mit der Vorbereitung von Verlängerungsanträgen beginnen, um die Compliance über 2027 hinaus sicherzustellen.
RoHS-Änderungen im Überblick: Expertenwissen im On-Demand Video
Um die Änderungen und ihre Auswirkungen besser zu verstehen, erklärt Eva Hink-Lemke, Senior Compliance Expert bei IPOINT in einem kurzen On-Demand Video,
- welche Ausnahmen betroffen sind, wann die neuen Regelungen in Kraft treten und welche Schritte jetzt wichtig sind.
- Welche Ausnahmen sich ändern,
- wie Unternehmen sich rechtzeitig vorbereiten können,
- und wie IPOINT’s Material Compliance Solutions und das CARE principle (Collect, Analyze, Report, Evolve) bei der Datenverwaltung und Compliance-Unterstützung helfen.
Bleiben Sie informiert und stellen Sie sicher, dass Ihre RoHS-Compliance-Strategie fit für die kommenden Änderungen ist.